Hände waschen, Abstand halten – Verhaltensempfehlungen einhalten

Um die COVID-19 Pandemie in Deutschland einzudämmen, wurden von den Behörden verschiedene Verhaltensweisen empfohlen. Dazu gehört z.B. sich regelmäßig für mindestens 20, besser 30 Sekunden lang die Hände einzuseifen und zu waschen und einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen einzuhalten. Für viele Menschen bedeuten diese Empfehlungen Veränderungen in Gewohnheiten und sind zumindest teilweise mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Besonders herausfordernd wird es, wenn einige der Kontakt- und Aufenthaltsbeschränkungen langsam wieder aufgehoben werden, wie das aktuell der Fall ist. Nun liegt es an jeder und jedem einzelnen, sich an bestehende Empfehlungen zu z.B. Distanz und Maskentragen zu halten. Wie kann man also verhindern, wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen? Im Folgenden betrachten wir drei der empfohlenen Verhaltensweisen genauer.

Soziale Distanzierung

Soziale Distanzierung (social distancing) bedeutet, direkte persönliche Kontakte zwischen Personen einzuschränken, um eine Übertragung der Krankheit zu verhindern. Dazu zählt beispielsweise die Einhaltung eines Mindestabstandes von 1,5 Metern an der Kasse im Supermarkt und auf der Straße. Die Wirksamkeit von sozialer Distanzierung hängt davon ab, inwieweit sich jede und jeder einzelne daran hält. Nur wenn sich die meisten Menschen an den Abstand halten, ist die Maßnahme wirksam.

Diese Maßnahme einzuhalten ist schwer, weil übliche Gewohnheiten wie Händeschütteln etc. vermieden werden müssen. Verhaltensänderungen, die die Vermeidung einer Gewohnheit beinhalten, sind vor allem durch die Überzeugung beeinflusst, durch die Veränderung möglichen Schaden vermeiden zu können, in diesem Fall also eine Ansteckung. Führen Sie sich also vor Augen, dass das Einhalten des Abstands zu anderen Personen tatsächlich die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung reduziert, um sich weiterhin dazu zu motivieren, Abstand zu halten.

Händewaschen

Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife für mindestens 30 Sekunden ist eine ganz zentrale Verhaltensweise für die Verringerung des Infektionsrisikos mit dem Coronavirus. Durch Seife wird die äußere Hülle des Virus, die aus Fett besteht, aufgelöst. Seife ist deswegen sogar noch effektiver auf der Haut als Desinfektionsmittel.

Wie aber dafür sorgen, dass wir uns und auch die Kinder im Haushalt sich wirklich regelmäßig die Hände waschen? Zunächst muss man wissen, warum Handhygiene wichtig ist, um sich zur Einhaltung zu motivieren. Zusätzlich ist es aber auch zentral, die notwendigen Fertigkeiten einzuüben (eine Anleitung gibt es z.B. hier) und sicher zu stellen, dass alle benötigten Hilfsmittel (also Seife und Handtücher) vorhanden sind. Schließlich können Pläne bzw. Selbstbeobachtung helfen, um auch tatsächlich ans Händewaschen zu denken. Ein solcher Plan könnte z.B. sein: „Jedes Mal, wenn ich von draußen in die Wohnung komme, gehe ich zuerst ins Bad und wasche mir so lange die Hände mit Seife, wie es dauert, den Refrain von Jan Delays Werder-Bremen-Song ‚Meine Grün-Weiße Liebe‘ zu singen“. Alternativ können Sie natürlich auch zweimal „Happy Birthday“ singen.

Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes

Um die Verbreitung des Virus durch feine Tröpfen, wie sie u.a. beim Sprechen entstehen können, einzudämmen, wurde in Deutschland eine „Maskenpflicht“ bspw. im Einzelhandel, bei Bus- und Bahnfahrten oder beim Besuch von Museen und Veranstaltungen eingeführt. Um sich an diese Maßnahme zu halten benötigt man natürlich eine Maske. Viele Läden bieten mittlerweile selbstgenähte Masken aus Stoff an, und im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen zum Basteln einer Maske mit oder ohne Nähen. Zur Not ist aber auch Stück Stoff wie ein Schal oder Halstuch ausreichend, das man sich vor Mund und Nase binden oder halten kann. Schließlich sollte man den Mund-Nasen-Schutz auch richtig anlegen und nach der Benutzung reinigen. Tipps dazu gibt z.B. die Apotheken-Umschau. Die beste Vorbereitung nützt aber nichts, wenn man die Maske im entscheidenden Moment nicht dabeihat. Auch hier kann ein entsprechender Plan helfen, z.B. „Immer wenn ich die Wohnung verlasse nehme ich meine Maske mit“.

Fazit

Um sein Verhalten erfolgreich zu verändern, sind die folgenden „Zutaten“ notwendig:

  • akkurate Informationen über Corona und wie eine Übertragung der Krankheit verhindert werden kann, z.B. indem wir zu anderen Menschen Abstand halten und uns regelmäßig gründlich die Hände waschen
  • notwendige Kenntnisse und Fertigkeiten, um das neue Verhalten auszuführen, z.B. Kenntnisse darüber, wie man sich richtig die Hände wäscht
  • die benötigten „Hilfsmittel“, z.B. Seife und ein Handtuch zum Händewaschen
  • Strategien wie die oben angeführten wenn-dann-Pläne zu Unterstützung der tatsächlichen Umsetzung auch bei Schwierigkeiten

Autorinnen und Autoren des Webbeitrages: Benjamin Schütz & Tina Jahnel