Was Sie bei Selbstmordgedanken und Selbstmordabsichten tun können

Hilfe bei Lebensüberdruss

Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens schon mal daran gedacht, sich das Leben zu nehmen. Diese Gedanken können in jedem Alter auftreten und betreffen Frauen und Männer gleichermaßen. Es gibt viele verschiedene Gründe dafür, warum Menschen Suizidgedanken entwickeln: die empfundene Belastung durch Krisen wie aktuell die Corona-Pandemie kann Auslöser dafür sein, aber auch Einsamkeit oder Partnerschaftsprobleme. Verluste, Zukunftssorgen und die Bedrohung der finanziellen Existenz können in der aktuellen Situation bei vielen Menschen zu Ängsten und dem Gefühl von Hoffnungslosigkeit führen.

Nun gibt es in der Regel keine schnellen Lösungen für schwerwiegende Probleme und scheinbar ausweglose Situationen. Und dennoch: Sie erwägen einen Schritt, der sich nicht rückgängig machen lässt! Gerade bei weitreichenden Entscheidungen ist es gut, sich Zeit zu lassen und nicht vorschnell aus einer Stimmung heraus zu handeln. Ein Suizid sollte niemandem wie ein Unfall widerfahren!

Hierhin können Sie sich wenden!

Bei schwerwiegenden Entscheidungen ist es immer gut, sich mit anderen Menschen auszutauschen. Nun ist es natürlich nicht leicht, über Suizidgedanken zu sprechen. Sollte es nicht möglich sein, dass Sie sich Leuten aus ihrem unmittelbaren Umfeld zuwenden, dann besteht immer die Möglichkeit sich an professionelle Beraterinnen zu wenden. Hier finden Sie eine Liste mit Hilfsangeboten:

Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de; 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222). Hier können Sie rund um die Uhr mit Menschen reden, die ein offenes Ohr für Sie haben und die im Umgang mit Krisen geschult und geübt sind.

Eine umfassende Liste überregionaler und regionaler Beratungsstelle und Hilfen bei Suizidgefahr finden sich auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (www.suizidprophylaxe.de).

Informationen zum Thema Suizid finden sich auf der Suizidpräventionsplattform Freunde fürs Leben (www.frnd.de).

Notrufnummer 112: Rufen Sie hier an, wenn Sie im Augenblick keine Garantie mehr für ihr Leben übernehmen können.

Sollten Sie sich in der Lage fühlen, die Notaufnahme eines psychiatrischen Krankenhauses aufzusuchen, dann können Sie sich auch selbst dahin begeben. Die Adresse der Notaufnahme können Sie telefonisch bei Ihrem örtlichen psychiatrischen Krankenhaus erfragen.

Grundsätzlich bieten die Sozialpsychiatrischen Dienste (SPDI) sämtlicher Städte und Kommunen in Deutschland, Beratung und (Krisen-)Hilfe bei psychischen Erkrankungen. Leider gibt es keine einheitliche Kontaktmöglichkeit der sozialpsychiatrischen Dienste. Der zuständige Dienst lässt sich aber leicht über das Internet ermitteln.

Sollten Sie Vorbehalte gegenüber professionellen Beratern, Psychologen und Psychiatern haben oderbefürchten, dass diese Sie nur von einem Suizid abbringen möchten, dann machen Sie sich klar, dass Ihnen die Möglichkeit eines Suizides nicht abhandenkommen wird. Letztlich wird nichts und niemand Sie abhalten können, wenn Sie sich einmal entschieden haben. Das Einzige was passieren kann ist, dass Sie Ihre Entscheidung vielleicht etwas später als geplant umsetzen. Sie haben also nichts zu verlieren, aber im Zweifelsfall sehr viel zu bewahren und zu gewinnen – für sich selbst und für Ihre Mitmenschen, Ihre Kinder, Eltern, Partner, Freunde, Kollegen und Bekannten.