Rauchen und Corona

Rauchen und COVID-19

Rauchen erhöht das Risiko für schwerere Krankheitsverläufe, z. B. bei der saisonalen Grippe. Wegen möglicher Vorerkrankungen als Folge des Rauchens (z. B. Krebserkrankung, Herz-Kreislauferkrankung oder Lungenkrankheiten) wird davon ausgegangen, dass es bei Rauchenden zu schwereren COVID-19 Krankheitsverläufen kommen kann.

Ein Rauchstopp lohnt sich immer!

  • Gerade jetzt ist es also eine sehr gute Idee, mit dem Rauchen aufzuhören. Ein Rauchstopp lohnt sich immer. Schon nach kurzer Zeit zeigen sichpositive Veränderungen für Ihre Gesundheit: Nach nur 12 Stunden ist das Kohlenmonoxid des Zigarettenrauchs aus dem Körper abgebaut. Nach nur vier Wochen nehmen Husten und Kurzatmigkeit ab. Die Flimmerhärchen in Ihrer Lunge erholen sich und können ihre reinigende Funktion wieder aufnehmen, um Schleim besser abzutransportieren, was wiederum das Entzündungsrisiko reduziert.Weitere Gesundheitsvorteile eines Rauchstopps finden Sie z. B. hier: https://www.smokefree.ch/de/warum-aufhoeren/gesundheitsvorteile/.
  • Sie haben sicher ganz persönliche Gründe, wieso Sie Nichtraucherin und Nichtraucher werden möchten. Es hilft, sich diese Gründe einmal aufzuschreiben.
  • Genauso kann es auch helfen, über die Gründe nachzudenken, die für Sie gegen das Aufhören sprechen. Vielleicht ist das Rauchen für Sie einfach die schnellste Möglichkeit, sich zu entspannen? Wenn Sie über diese ganz persönlichen Nachteile eines Rauchstopps nachdenken, können Sie sich überlegen, was es für andere Möglichkeiten gibt, dass Sie auch ohne zu rauchen zum Beispiel schnelle Entspannung finden können (siehe auch: https://www.stopsmoking.ch/de/tool/ich-fuelle-meine-selbstkontrollblaetter-aus/)

Hilfestellungen, die Sie dabei unterstützen, Ihren guten Vorsatz auch erfolgreich umzusetzen.

Für einen erfolgreichen Rauchstopp ist ein fester Vorsatz, das Rauchen aufzugeben, wichtig. Wenn Sie motiviert sind, klappt es besser, den Vorsatz auch wirklich in die Tat umzusetzen und dabei zu bleiben.

Hängen Sie Ihre persönlichen Gründe für das Nichtrauchen gut sichtbar auf, zum Beispiel an den Küchenschrank.

Sie wissen sicher selbst: Gute Vorsätze reichen oft nich aus, um ein gewünschtes Verhalten in die Tat umzusetzen.
Hilfestellungen, die Sie dabei unterstützen, Ihren guten Vorsatz auch erfolgreich umzusetzen.
  • Die gute Nachricht ist: selbst wenn Sie es bisher nicht geschafft haben, mit dem Rauchen aufzuhören, haben Sie sicher eigene Erfahrungen mit rauchfreien Zeiten, aus denen Sie lernen können.
  • Erinnern Sie sich an rauchfreie Zeiten (Stunden oder sogar ganze Tage) zurück: Wie haben Sie das geschafft? Jede nicht gerauchte Zigarette war schon ein kleiner Erfolg in Richtung Rauchfreiheit.
  • Und auch aus den Misserfolgen können Sie lernen, nämlich wann Sie besonders aufpassen müssen, damit das nicht wieder passiert.
  • Ganz wichtig: Lassen Sie sich nicht entmutigen, falls bei Ihrem geplanten Rauchstopp einmal ein Ausrutscher passieren sollte. Bis zum Ziel braucht es häufig mehrere Anläufe. Hier finden Sie eine Hilfe, wie Sie Rückfälle als Lernchance nutzen können: https://www.stop-tabak.ch/de/ruckfallsanalyse

Wann genau möchten Sie aufhören? Wo sind Sie an diesem Tag? Bereiten Sie sich auf den Rauchstopptag und die folgenden Wochen vor: z.B. Nikotinpflaster oder -kaugummis beschaffen und Zigaretten, Aschenbecher und weitere Sachen, die für Sie stark mit dem Rauchen verbunden sind, entfernen; Orte, an denen geraucht wird, meiden; Routinen ändern bzw. Zeiten des Rauchens anders füllen (siehe auch: https://www.stopsmoking.ch/de/tool/ich-befolge-nuetztliche-tipps/)

  • Planen Sie nicht nur den Rauchstopptag, sondern auch besonders heikle Situationen ein: Überlegen Sie sich, in welchen Situationen für Sie persönlich das grösste Risiko besteht, wieder in Versuchung zu geraten (z.B. nach dem Essen oder einem Kaffee; wenn man Alkohol trinkt; in Stressmomenten, usw.).
  • Keine Sorge, dieses starke Verlangen nach einer Zigarette steigert sich nicht ins Unendliche, sondern legt sich nach einigen Minuten wieder.
  • Für diese Situationen haben sich Pläne mit folgender Struktur bewährt: WENN [persönliche Risikosituation] auftritt, DANN [alternative Strategie, um nicht zu rauchen] (z.B. dann trinke ich langsam ein kaltes Glas Wasser; dann bewege ich mich; dann atme ich tief ein und aus). Hier weitere Tipps, was Sie tun können, wenn das Verlangen stark ist: https://www.stopsmoking.ch/de/tool/ich-finde-beschaeftigungsstrategien/

Wie viele Tage sind Sie schon rauchfrei? Wie viele Zigaretten haben Sie schon nicht geraucht und wie viel Geld haben Sie damit gespart?

Loben und belohnen Sie sich selber für diese Erfolge! Für diese Selbstbeobachtung können Sie ganz einfach Ihren Kalender nutzen, indem Sie dort die Erfolge eintragen. Es gibt aber auch hilfreiche Apps zur Unterstützung: z. B. die „Stop-tabak“ App https://www.stop-tabak.ch/de/stop-tabak-rauchstopp-app

Teilen Sie Ihr Rauchstoppdatum anderen Personen mit und bitten Sie Personen um Unterstützung. Bestenfalls sagen Sie diesen Personen im Vorfeld, welche Art von Unterstützung für Sie persönlich passend und hilfreich ist (z.B. Verständnis zeigen oder durch Gespräche ablenken). Sie können aber auch sagen, was für Sie nicht gut wäre (z.B. wenn Sie nicht gelobt oder kontrolliert werden möchten). Auch für die Unterstützung durch eine andere Person gibt es eine passende App: die „SmokeFree Buddy App“ https://www.smokefree.ch/de/buddy-app/

Weitere Hilfsangebote

Deutschland:

BZgA & Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz): http://www.anbieter-raucherberatung.de/

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): https://www.rauchfrei-info.de/

Österreich:

Rauchfrei Telefon: https://rauchfrei.at/aufhoeren/weitere-beratungsangebote-in-oe/

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sucht/nikotinsucht/rauchen-aufhoeren-angebote-methoden

Schweiz:

Universität Genf: https://www.stop-tabak.ch

Lungenliga Schweiz, Krebsliga Schweiz & Gesundheitsförderung Wallis: https://www.stopsmoking.ch/de/

Literatur:

  1. Bundesministerium für Gesundheit (2020, April). Zusammen gegen Corona. Aktuelle Informationen zum neuartigen Coronavirus / Covid-19. https://www.zusammengegencorona.de/informieren/
  2. American Cancer Society (2020, April). Stay away from tobacco. https://www.cancer.org/healthy/stay-away-from-tobacco.html
  3. Agusti, A., & Faner, R. (2019). Lung function trajectories in health and disease. The Lancet Respiratory Medicine, 7(4), 358–364. https://doi.org/10.1016/S2213-2600(18)30529-0
  4. Arcavi, L., & Benowitz, N. L. (2004). Cigarette smoking and infection. Archives of Internal Medicine, 164(20), 2206–2216. https://doi.org/10.1001/archinte.164.20.2206
  5. Han, L., Ran, J., Mak, Y.‑W., Suen, L. K.‑P., Lee, P. H., Peiris, J. S. M., & Yang, L. (2019). Smoking and Influenza-associated Morbidity and Mortality: A Systematic Review and Meta-analysis. Epidemiology (Cambridge, Mass.), 30(3), 405–417. https://doi.org/10.1097/EDE.0000000000000984
  6. Lippi, G., & Henry, B. M. (2020b). Chronic obstructive pulmonary disease is associated with severe coronavirus disease 2019 (COVID-19). Respiratory Medicine, 105941. https://doi.org/10.1016/j.rmed.2020.105941
  7. Zhang, J.‑J., Dong, X., Cao, Y.‑Y., Yuan, Y.‑D., Yang, Y.‑B., Yan, Y.‑Q., Akdis, C. A., & Gao, Y.‑D. (2020). Clinical characteristics of 140 patients infected with SARS-CoV-2 in Wuhan, China. Allergy. Advance online publication. https://doi.org/10.1111/all.14238
  8. Lippi, G., & Henry, B. M. (2020a). Active smoking is not associated with severity of coronavirus disease 2019 (COVID-19). European Journal of Internal Medicine. Advance online publication. https://doi.org/10.1016/j.ejim.2020.03.014
  9. Cai, H. (2020). Sex difference and smoking predisposition in patients with COVID-19. The Lancet Respiratory Medicine. Advance online publication. https://doi.org/10.1016/S2213-2600(20)30117-X
  10. Armitage, C. J. (2007). Efficacy of a brief worksite intervention to reduce smoking: The roles of behavioral and implementation intentions. Journal of Occupational Health Psychology, 12(4), 376–390. https://doi.org/10.1037/1076-8998.12.4.376
  11. Schwarzer, R., & Luszczynska, A. (2008). How to Overcome Health-Compromising Behaviors. European Psychologist, 13(2), 141–151. https://doi.org/10.1027/1016-9040.13.2.141
  12. Sheeran, P. (2002). Intention—Behavior Relations: A Conceptual and Empirical Review. European Review of Social Psychology, 12(1), 1–36. https://doi.org/10.1080/14792772143000003
  13. Berli, C., Ochsner, S., Stadler, G., Knoll, N., Hornung, R., & Scholz, U. (2015). Volitional processes and daily smoking: Examining inter- and intraindividual associations around a quit attempt. Journal of Behavioral Medicine, 38(2), 306–317. https://doi.org/10.1007/s10865-014-9598-x
  14. Scholz, U., Nagy, G., Göhner, W., Luszczynska, A., & Kliegel, M. (2009). Changes in self-regulatory cognitions as predictors of changes in smoking and nutrition behaviour. Psychology & Health, 24(5), 545–561.
  15. Armitage, C. J. (2008). A volitional help sheet to encourage smoking cessation: A randomized exploratory trial. Health Psychology, 27(5), 557–566. https://doi.org/10.1037/0278-6133.27.5.557
  16. Conner, M., & Higgins, A. R. (2010). Long-term effects of implementation intentions on prevention of smoking uptake among adolescents: A cluster randomized controlled trial. Health Psychology, 29(5), 529–538. https://doi.org/10.1037/a0020317
  17. Scholz, U., Stadler, G., Ochsner, S., Rackow, P., Hornung, R., & Knoll, N. (2016). Examining the relationship between daily changes in support and smoking around a self-set quit date. Health Psychology, 35(5), 514–517. https://doi.org/10.1037/hea0000286
  18. Lüscher, J., Stadler, G., & Scholz, U. (2017). A Daily Diary Study of Joint Quit Attempts by Dual-Smoker Couples: The Role of Received and Provided Social Support. Nicotine & Tobacco Research, 20(1), 100–107. https://doi.org/10.1093/ntr/ntx079